Teuber hält in seiner Wettkampfklasse selbst die Bestmarke
Am 8. Mai 2005 fuhr er auf der Radrennbahn in Augsburg 39,326 Kilometer. „Das war damals eine tolle Leistung. Diesmal möchte ich aber auf alle Fälle die 40-Kilometer-Marke knacken – und vielleicht kann ich mich selbst überraschen. Konkret werde ich einen härteren Gang fahren und die Marschtabelle auf eine höhere Kilometerleistung auslegen“, sagt Teuber, der zwischen 2002 und 2009 6 Weltmeistertitel auf der Bahn gewann. „Mein Bahn-Material von damals und heute macht einen Riesenunterschied. Außerdem weiß ich, dass meine Ausdauer besser ist als in meinen Dreissigern – die vielen Kilometer über die Jahre machen sich da sehr positiv bemerkbar", erklärt Teuber, der in dieser Saison bereits 17.000 Kilometer abgespult hat und in Tests für den Rekordversuch bereits über 40 Kilometer Stundenleistung geschafft hat.

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Bestmarken leichter behinderter Klassen im Hinterkopf
„Es gibt ein paar Bestmarken, die ich bei meinem aktuellen Versuch im Hinterkopf haben werde“, erklärte Teuber. Insgeheim liebäugelt Teuber mit dem Weltrekord des 6-maligen Paralympicssiegers Darren Kenny aus der weniger behinderten C3-Klasse, der 41,817 Kilometer schaffte. Die Bestmarke des Briten stammt aus dem Jahr 2005, also aus der Ära, in der auch Teuber seinen ersten Rekord fuhr. Dagegen scheint der aktuellere Rekord des Iren Colin Lynch aus der C2-Klasse mit 43,133 Kilometern (2016) zu ambitioniert.

Meist greifen Zeitfahrspezialisten den Stundenweltrekord an
Seit 2012 konzentriert sich Michael Teuber auf Straßenrennen und insbesondere auf das Zeitfahren. Zehn seiner 20-WM-Titel holte der Odelzhausener im Kampf gegen die Uhr. Die Straßensaison 2018 verlief für Teuber optimal, neben dem WM-Zeitfahrtitel gewann er den Gesamtweltcup und steht am Ende seiner 21. Saison auf Rang 1 der Weltrangliste. „Der Stunden-Weltrekord auf der Bahn kommt dem Straßenzeitfahren sehr nahe. Meist sind es deshalb Zeitfahrspezialisten, die den Stundenweltrekord angreifen.“ erläutert Teuber.

Stundenweltrekord als Herausforderung
"Ich bin ein Typ, der nie ruht und habe schon oft spezielle Herausforderungen gesucht um meine persönlichen Limits zu testen – dieses Jahr ist es der Stunden-Weltrekord, denn ich sehe Potential für eine massive Verbesserung der Bestmarke“, so Teuber, der bereits auf dem Kilimandscharo, 5.900m stand und als erster Mensch mit einer Behinderung den 6.300 m hohen Chimborazo in Ecuador bezwang.
Nach einem Autounfall im August 1987 mit Bruch des zweiten und dritten Lendenwirbels wurde bei Teuber eine inkomplette, aber irreversible Querschnittlähmung diagnostiziert. Nach drei Jahren im Rollstuhl kann er heute mit Hilfe von Carbonschienen an den Füßen wieder Laufen und Radfahren. Als Rehamittel stieg Teuber 1990 erstmals auf das Mountainbike. Im Mountainbike-Downhill brachte er es in der Folge bis zur Teilnahme an der UCI Weltmeisterschaft im Jahr 1996 und seit 1998 bestreitet er Para-Cycling Wettkämpfe – nun will Teuber 13 Jahre nach seinem ersten Stunden-Weltrekord im Berliner Velodrom die Bestmarke deutlich verbessern.

Stundenweltrekordversuch beim Bahn-Weltcup „starkes Zeichen für das Thema Inklusion"
„Wir freuen uns, dass es uns in Zusammenwirken mit dem Senat gelungen ist, Michael Teubers Stunden-Weltrekordversuch im Para-Cycling in das Programm des Bahn-Weltcups zu integrieren. Ein starkes Zeichen für das Thema Inklusion und ein Signal für Überlegungen zu weiteren Projekten dieser Art in Berlin", sagte Martin Wolf, Generalsekretär im Bund Deutscher Radfahrer (BDR).

Der Stunden-Weltrekord-Versuch von Michael Teuber im Rahmen des Bahn-Weltcups im Berliner Velodrom findet am Freitag, 30. November, zwischen 14.15 und 15.45 Uhr statt. Die Startzeit ist auf 14:33 Uhr terminiert.

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UCI Hour Record timed by TISSOT - Dieses Event ist ein offizieller Stundenweltrekordversuch unter dem Dach des Weltradsportverbands UCI im Rahmen des Tissot UCI Track Caycling World Cup. 

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