Generalprobe mit Handicap

Nach einem langen Trainingslager zur Vorbereitung der diesjährigen Paracycling-Weltmeisterschaften (29.7.-2.8.) sollte der Heimweltcup in Elzach (24.-26.7.) die Generalprobe für den Saisonhöhepunkt in der Schweiz werden - doch dann verletzte sich Sparkassen-Rennfahrer Michael Teuber erneut und muss nun um seine WM-Chancen bangen.

Das WM-Training lief für den amtierenden Zeitfahrweltmeister wie am Schnürchen - bis er sich einen Tag vor der Abreise zu den wichtigsten Rennen der Saison einen Bänderriss am linken Sprunggelenk zuzog. Nach 48 Stunden unter ärztlicher Behandlung trat Teuber dennoch beim Weltcup-Einzelzeitfahren an, das noch dazu mit 18 Kilometern und 600 Höhenmetern als das schwerste Zeitfahren im Wettkampfkalender gilt. "Es war schon hart, ich konnte kaum auftreten und musste auf Krücken zur Rennmaschine humpeln, da war es schwer, meine Leistung abzurufen.", so Teuber. Prompt verfehlte der Paralympicssieger mit einer Zeit von 42:41 Minuten seine Vorjahresleistung und wurde von seinem Dauerrivalen Juanjo Mendez aus Spanien um 11 Sekunden distanziert. Der Niederländer Arnoud Nijhus wurde mit einer Minute Rückstand Dritter, Pierre Senska aus Berlin Vierter. Erich Winkler aus Landshut, der heuer wie Teuber bei allen Weltcup-Rennen auf das Podium fuhr, wurde diesmal Siebter.
Nach einem Tag Wettkampfpause stand das Straßenrennen über flache 55 Kilometer auf dem Programm, ein winkeliger Stadtkurs mit 4,5 Kilometern Länge musste 12 mal durchfahren werden. Ein erholt wirkender Michael Teuber konnte das enorme Tempo der C1/2-Spitzengruppe von durchschnittlich 38,2 km/h bis zum Schluß mithalten und musste sich am Ende nur dem Berliner Sprintspezialisten Pierre Senska geschlagen geben. Arnoud Nijhus wurde mit fast 5 Minuten Rückstand Dritter, Erich Winkler noch vor Junajo Mendez Vierter.

Michael Teuber: "Ich habe heuer nach dem Oberschenkelbruch monatelang extrem hart gearbeitet und bin jetzt nach dem Hühentrainingslager in Sankt Moritz in Top-Form. Da war die erneute Verletzung ein Schock, aber ich habe mich beim Zeitfahren durchgebissen und heute lief es schon wieder besser. Jetzt hoffe ich auf einen weiterhin guten Verlauf der Heilung, so daß ich bei der WM 100 Prozent geben kann."

Mit 3 Siegen, zwei Zweiten und einem Dritten Platz führt Michael Teuber nach der Dritten von 4 Stationen den Paracyling-Weltcups die Gesamtwertung an und erhielt am Ende des Events das Trikot des Weltcup-Führenden. Das Weltcup-Finale wird vom 10.-13. September in Pietermaritzburg/Südafrika ausgetragen.

Die deutsche Mannschaft reist nun unmittelbar weiter zu den Weltmeisterschaften in Nottwil/Schweiz. Am Donnerstag, den 30. Juli beginnt für Sparkassen-Rennfahrer Teuber die WM mit dem Einzelzeitfahren über anspruchsvolle 21 Kilometer, am Samstag steht das Straßenrennen über relativ bergige 56 Kilometer auf dem Programm. Die Weltmeisterschaften sind auch das wichtigste Qualifikationskriterium für die Paralympics in Rio de Janeiro 2016.

Elzach

Doppelsieg für Michael Teuber im Weltcup

Sparkassen-Rennfahrer Michael Teuber präsentiert sich bei beim zweiten Paracycling Weltcup in Yverdon/Schweiz erneut in Topform und gewinnt beide Rennen.

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Beim zweiten Weltcup-Einzelzeitfahren konnte Paralympicssieger Teuber erneut mit einer souveränen Fahrt überzeugen. Auf der komplett flachen Strecke über 14,15 Kilometer distanzierte er den Vizeweltmeister Giancarlo Masini aus Italien mit einer Zeit von 19:39 Minuten um 25 Sekunden, Erich Winkler aus Landshut wurde Dritter. Mit einem Schnitt von 43,2 Km/h erzielte der amtierende Weltmeister Teuber die höchste, jemals erzielte Durchschnittsgeschwindigkeit seiner Wettkampfklasse. "Ich konnte meine Leistung zu 100 Prozent abrufen, da hat alles gepasst", freute sich Teuber nach dem Rennen.

Auch beim Straßenrennen triumphierte Michael Teuber. Das ist dem 47-jährigen Routinier bei einem "großen" Rennen zuletzt bei seinem WM-Sieg 2011 gelungen. Am letzten Berg attackierte Teuber am steilsten Teilstück und konnte am Ende Paracycling-Urgestein Juanjo Mendez aus Spanien um 42 Sekunden distanzieren und als Solist gewinnen. Erich Winkler wurde erneut Dritter.
"Es war eine sehr bergige Strecke mit insgesamt 800 Höhenmetern, eine der schwersten, die wir je im Paracycling hatten. Sowas liegt mir. Ich hatte mir Siegchancen ausgerechnet und im Rennen meine Taktik erfolgreich durchgezogen", berichtet Teuber. Umso größer der Jubel beim Doppelsieger, der den Weltcup zur Halbzeit anführt - nur gut neun Monate nach seinem Beinbruch. "Ich bin besser in Form als je zuvor. Das ist Wahnsinn."

Weiter geht es im Paracycling mit dem Heim-Weltcup in Elzach (24. bis 26. Juli), anschließend folgt die Weltmeisterschaft in Notwill/Schweiz (30. Juli bis 2. August). Der vierte und letzte Weltcup steigt vom 11. bis 13. September in Pietermaritzburg (Südafrika).

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Juanjo Mendez - Michael Teuber - Erich Winkler : Beim bislang schwersten Rennen der Saison waren die Routiniers, die mittlerweile 145 Jahre vereinen, auf dem Podium unter sich.

Nach Beinbruch: Michael Teuber mit starkem internationalem Comeback.

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Sparkassen-Rennfahrer Michael Teuber ist neun Monate nach seinem Oberschenkel-Trümmerbruch auf die internationale Bühne zurückgekehrt – und das mit einer beeindruckenden Leistung. Der vierfache Paralympicssieger kletterte gleich beim ersten Einzelzeitfahren des Paracycling-Weltcups im italienischen Maniago ganz nach oben auf das Podest. Über 12,8 Kilometer ließ Teuber der Konkurrenz mit starken 19:18 Minuten keine Chance und feierte im Regenbogentrikot des Weltmeisters ein gelungenes internationales Comeback.
„Ich habe schon bei meinen Erfolgen bei den bayerischen und deutschen Meisterschaften gemerkt, dass ich richtig gut in Form bin. Trotzdem war es für mich spannend, ob meine Leistung auch im Weltcup für ganz vorne reicht", erklärt Teuber und ergänzt: „Dass es so gut läuft und ich neun Monate nach dem Mountainbike-Unfall schon wieder so gut drauf bin, ist eine aufregende Geschichte und überwältigend." Zwei Monate hatte der 17-fache Weltmeister im Krankenhaus liegen müssen, verbrachte anschließend drei Monate in der Reha und kämpfte sich im viermonatigen Training wieder heran. 10.000 Kilometer spulte der Routinier in 2015 bereits ab – und kann nach den nationalen sowie internationalen Erfolgen zufrieden festhalten: „Ich bin wieder ganz der Alte. Durch den Beinbruch habe ich mich nicht aufhalten lassen."
Beim ersten internationalen Leistungsvergleich der Saison rundete Erich Winkler aus Landshut das tolle Resultat ab, er schaffte es hinter Teuber als Zweiter ebenfalls aufs Podium und verwies Vize-Weltmeister Giancarlo Masini aus Italien auf Rang drei.
Mit dem dritten Platz im Straßenrennen am Sonntag schaffte es Teuber sogar, die Führung im Gesamtweltcup zu übernehmen, punktgleich mit Erich Winkler, der hinter dem Sieger, dem jungen und sprintstarken Andrea Pusateri aus Italien den zweiten Rang einfuhr.
Bereits am kommenden Wochenende geht es für die deutschen Radfahrer mit dem Weltcup in Yverdon les Bains (Schweiz) weiter. Ende Juli (24. bis 26. Juli 2015) folgt ein Heim-Weltcup in Elzach (Baden-Württemberg), ehe es danach richtig ernst wird: Vom 30. Juli bis 2. August steigen in Notwill (Schweiz) die Straßen-Weltmeisterschaften im Paracycling. Dann will Michael Teuber auf dem Treppchen wieder ganz nach oben und sich so gleichzeitig für die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro qualifizieren.

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