Rio 2016 - ein bisschen Paralympics-Geschichte geschrieben

2016 09 14 17 27 26 IMG 8662Annemie und Peter Teuber standen glücklich im Ziel und nahmen ihren Helden freudestrahlend in die Arme. "Yes, gewonnen, Wahnsinn", rief Michael Teuber seinen stolzen Eltern zu, die den fünften Paralympics-Triumph ihres Sohnes am Strand von Barra live miterlebt hatten.

"Das ist fantastisch. Sie haben mich von Anfang an begleitet, waren schon 2004 in Sydney dabei. Das sind meine treuesten Fans. Es ist toll, dass sie da sind", sagte der 48-Jährige mit der Deutschland-Fahne um die Schultern und einem Strahlen im Gesicht: "Ich bin überglücklich. Es ist alles perfekt aufgegangen. Ich habe ein bisschen Paralympics-Geschichte geschrieben. Viel besser geht’s nicht."

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2 Mal Silber bei den Deutschen Bahnmeisterschaften

BahnDM1

Köln. Nach einigen Jahren ohne Deutsche Bahn-Meisterschaften konnte in diesem Jahr ein Veranstalter gefunden werden: Die Para-DM wurde in die Deutschen Meisterschaften der Nachwuchsklassen integriert, so dass sowohl eine professionellen Organisation als auch etliche Zuschauer auf der Haben-Seite des Events im Kölner Rad-Stadion standen. Allerdings war der Zeitpunkt ungünstig gewählt: Paralympics-Aspiranten wie Sparkassen-Rennfahrer Michael Teuber befanden sich gerade in einer letzten Regenerationsphase vor den Spielen im September in Rio de Janeiro, in der eine Intensiv-Belastung wie ein Bahn-Rennen eher kontraproduktiv ist.
Dennoch kamen hochwertige Wettkämpfe und sogar persönliche Bestleistungen zustande - allerdings nicht von Teuber, der mit einer Zeit von 4:15 Minuten in der 3000 Meter Verfolgung unter seinen Möglichkeiten blieb. Dagegen konnte Erich Winkler aus Landshut mit einer Zeit von 4:05 Minuten seine Bestleistung abrufen und schlug Teuber klar. Dritter wurde Andreas Rudnicki aus Nendorf. Ein ähnliches Bild ergab sich im 1000 Meter Zeitfahren: hier holte Winkler in 1:23 Minuten seinen zweiten DM-Titel vor Teuber und Christian Krötz aus Worms.
Teuber zu den Wettkämpfen: "Natürlich wurmt es mich, dass ich keine bessere Leistung abliefern konnte, aber die Luft war raus. Nach 7 Monaten Training war eine Regenerationsphase dringend nötig, um frisch in den letzten großen Trainingsblock vor dem Saisonhöhepunkt gehen zu können, ich konnte keine Spannung für den Wettkampf aufbauen. Gratulation an meinen überragenden bayerischen Teamkollegen und Freund Erich Winkler.
Für die Paralympics in Rio werde ich mich jedoch ohnehin zu 100% auf das Straßenzeitfahren konzentrieren, weil ich ausschließlich dort meine Medaillenchance sehe - auf der Bahn ist der Zug abgefahren, hier werden in der Verfolgung Zeiten von weit unter 4 Minuten gefahren."

Weltcup Oostende / Belgien: Teuber in Top-Form

Paralympics-Sieger Michael Teuber gewinnt Zeitfahr-Weltcup in Belgien. Beim Straßenrennen stürzt der Sparkassen-Rennfahrer.

Radrennfahrer Michael Teuber aus Odelzhausen (Landkreis Dachau) hat das Zeitfahren beim Paracycling-Weltcup in Oostende (Belgien) gewonnen. Das Rennen galt als Generalprobe für die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro. Im Straßenrennen belegte Teuber nach einem Sturz Rang fünf.

Nach den bayerischen und den deutschen Meisterschaften stand für Michael Teuber (BSV München) der erste Paracycling-Weltcup auf dem Programm. Neben Teuber und seinen Teamkollegen Erich Winkler und Pierre Senksa waren Zeitfahr-Vizeweltmeister Juanjo Mendez aus Spanien, WM-Bronze-Gewinner Giancarlo Masini aus Italien und der Weltcup-Führende, der Amerikaner Matt Bigos als starke Straßenfahrer am Start. Die andere Fraktion bildeten die Bahnfahrer mit dem Chinesen Zhangyu Li, der bei der Bahn-WM im März Gold in der 3000-Meter-Verfolgung geholt hatte, sowie Ross Wilson aus Kanada.

Bei starkem Wind und kühlen Temperaturen stand als erstes das Einzelzeitfahren auf dem Programm. Weltmeister und Paralympicssieger Michael Teuber fuhr auf dem 16,7 Kilometer langen Parcours mit einer Zeit von 25:15 Minuten einen überzeugenden Sieg ein. Giancarlo Masini landete mit 25 Sekunden Rückstand auf Rang zwei, Erich Winkler wurde mit 58 Sekunden Rückstand Dritter. Teubers Analyse: „Das Rennen war eine sehr wichtige Standortbestimmung vor den Paralympics in meiner Hauptdisziplin. Ich habe im Frühjahr sehr gut trainiert und bin bereits in einer hervorragenden Form, genau wie mein Team- und Zimmerkollege Erich Winkler.“

Das Straßenrennen ging der 48-Jährige vorsichtiger an. Trotzdem wurde er in einen Sturz verwickelt. Mit Schürfwunden und Prellungen rappelte sich Teuber wieder auf und fuhr das Rennen in einer Verfolgergruppe zu Ende. Es siegte Pierre Senska vor Erich Winkler und Giancarlo Masini, Teuber landete auf Rang fünf. „Der Sturz war zwar heftig, aber die Verletzungen werden mich im Training nicht groß behindern. Ein Schockmoment war es dennoch. Ich fiel auf die rechte Hüfte, genau auf das Bein, das ich mir 2014 gebrochen hatte. Wenn es dumm läuft, ist bei so einer Aktion der Traum von Rio geplatzt“, äußerte sich Teuber nach dem Rennwochenende.

Die Paralympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro finden zwei Wochen nach den Olympischen Spielen vom 7. bis 18. September statt. (AN)

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