Michael Teuber national wieder Nr. 1

Sparkassen-Rennfahrer Michael Teuber gewinnt bei den Deutschen Meisterschaften am Pfingswochenende in Köln das Einzelzeitfahren und wird Zweiter im Straßenrennen.

Die Deutschen Meisterschaften im Paracycling sollten der erste echte Formtest vor dem geplanten internationalen Comeback für Paralympicssieger Michael Teuber aus Odelzhausen werden. In Teubers Spezialdisziplin, dem Einzelzeitfahren, waren 28 Rennfahrer aus den 5 C-Klassen gemeldet. Das Rennen wurde im Faktorsystem, das die unterschiedlichen Klassen vergleichbar macht, durchgeführt und führte über einen schnellen 20 Kilometer Kurs mit einigen Wellen. Sparkassen-Rennfahrer Michael Teuber durchfuhr den Kurs in 29:21 Minuten (41 km/h) und gewann mit einem Vorsprung von 1:08 Minuten vor Erich Winkler und Pierre Senska, die beide wie Teuber in der C1-Klasse starten und dort zur Weltspitze gehören. Dieses Podium war eine Premiere bei Deutschen Zeitfahrmeisterschaften und die Fahrer der Klassen C2 bis C5 hatten das Nachsehen.
Das gemeinsame Straßenrennen der Klassen C1 und C2 am Pfingssonntag wurde auf einem 2,2-Kilometer langen Stadtkurs ausgetragen und ging über 44 Kilometer. Es waren auch einige internationale Gastfahrer am Start. In der zweiten Rennhälfte konnte sich Straßenweltmeister Pierre Senska mit dem tschechischen C2-Spitzenfahrer Ivo Koblasa absetzten und gewann das Rennen und die DM. Den Sprint um Rang 3 und den Vize-Titel gewann Teuber vor C2-Fahrer Koen Heuvink aus Belgien und Erich Winkler.
Michael Teuber: "Es war eine sehr schöne und gut organisierte DM. Im Zeitfahren konnte ich meine Form optimal abrufen und auch meine Renneinteilung war perfekt - ich freue mich sehr über den Titel und die geglückte Generalprobe für mein internationales Comeback in 2 Wochen beim ersten Weltcup in Italien. Erich und Pierre kamen bei großer Konkurrenz erstmals auch auf das Zeitfahr-Podium - ich würde sagen: Konkurrenz belebt das Geschäft! Auch mit dem Straßenrennen bin ich sehr zufrieden, realistisch gesehen war gegen Sprint-Spezialist Pierre Senska nicht mehr drin."

image

Das Podium der DM im Einzelzeitfahren: Erich Winkler, Michael Teuber und Pierre Senska. Der Päsident des Deutschen Bekinderten Sportverbands, Friedhelm Julius Beucher, gab den Startschuss und gratulierte persönlich.

 

Paracycler zeigen sich bei der Bayernrundfahrt bereits in Top-Form

Am vergangenen Samstag stand in Haßfurt bei der Bayernrundfahrt, dem größten Profi-Etappenrennen Deutschlands, das Einzelzeitfahren über 26,1 Kilometer auf dem Programm und auch die Paracycler waren traditionell wieder am Start.

image

Mit Denise Schindler und Michael Teuber gingen die Siege an die Favoriten. Rund 20 Minuten bevor der erste Profi auf die Strecke des 26 Kilometer langen Zeitfahrens in Haßfurt ging, starteten insgesamt neun Paracycler im Faktorsystem, welches unterschiedliche Handicaps vergleichbar macht.

Denise Schindler verwies bei den Damen mit einer faktorisierten Zeit von 41:12 Minuten die amtierende Deutsche Meisterin Kerstin Brachtendorf auf Rang zwei. Platz drei belegte Yvonne Marzinke.

Bei den Männern dominierte der vierfache Paralympics-Sieger Michael Teuber. Der Sparkassen-Rennfahrer absolvierte den Kurs in einer Faktor-Zeit von 33:11 Minuten und setzte auch die absolute Tagesbestzeit bei den Paracyclern. Auf Rang zwei folgte Erich Winkler, Kurt Lallinger sicherte sich den dritten Platz.

Interessant ist bei dieser Gelegenheit der Vergleich mit den Profis: der 27-jährige Sieger Alex Dowsett, mehrfacher britischer Meister im Einzelzeitfahren und Bahn-Stundenweltrekordler, durchfuhr den Kurs in 31:33 Minuten mit einem Schnitt von knapp 50 km/h. Er fuhr damit 10 km/h schneller als der 20 Jahre ältere Teuber, der eine nicht-faktorisierte Zeit von 39:30 Minuten erzielte.

Teuber ist nach einem Autounfall im Jahr 1987 von der Hüfte abwärts inkomplett querschnittgelähmt und verwendet Carbon-Orthesen zur Stabilisierung seiner komplett gelähmten Unterschenkel.

Michael Teuber zum Rennen: "Es macht richtig Spaß, bei der Bayernrundfahrt zu fahren, wir sind gut integriert und das Publikum ist großartig. Ich bin das Rennen aus dem Training heraus gefahren und dafür lief es wirklich sehr gut. Die intensiveren Einheiten der letzten Wochen zeigen Wirkung, so daß ich mich für Deutsche Meisterschaften am kommenden Wochenende und für mein internationales Comeback bei ersten Weltcup Anfang Juni bereit fühle. Den Vergleich mit den jungen Profis finde ich immer interessant - da hast Du teilweise selbst schon 70 Sachen drauf - und die besten Zeitfahrer fahren nochmal 10 km/h schneller."

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.